Australien macht’s vor, Umweltminister Sigmar Gabriel will’s nachmachen und mit ihm die halbe EU, Al Gore setzt darauf bei seiner Forderungsliste zur Rettung der Welt vor der Klimaerwärmung,
die Industrie reibt sich die Hände: alle alten Glühbirnen raus, neue Energiesparlampen rein, zur Not per Gesetz, vielleicht schon 2010. Ein Birnenwechsel, das hört sich gut an, und wir haben etwas
für das CO2 getan. Besser kann man sein Gewissen nicht beruhigen. Ist das so einfach? Oder dominieren wieder Industrieinteressen und blinder politischen Aktionismus?
Von Wolfgang Maes, Baubiologe IBN / Journalist DJV,
Die Vorteile der Energiesparlampe werden überall gepriesen:
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Die Nachteile der Energiesparlampe werden verheimlicht:
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- Niedrigerer Stromverbrauch bei höherer Lichtausbeute
- Längere Lebensdauer
- Weniger Wärmeverlust
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- Starke elektromagnetische Felder mit ausgeprägten Oberwellen
- Nervende Flimmerfrequenzen
- Schlechtes, naturfremdes Licht
- Ökolog. kritische Herstellung
- Giftiges Quecksilber
- Entsorgung auf Sondermüll
- Lichtleistung lässt im Laufe der Gebrauchszeit nach
- Lebensdauer lässt mit der Anzahl der Ein-/Aus-Schaltungen nach
- Teuer
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Vorteil: Niedriger Stromverbrauch bei höherer Lichtausbeute?
- Lichtausbeute nicht immer so vorteilhaft
- manchmal nicht mal die Hälfte der versprochenen Lichtfülle, dafür ab und zu mehr Stromverbrauch als von den Herstellern deklariert.
- Schon bei üblicher Zimmertemperatur ist Lichtausbeute schlechter, in kalten Räumen noch schlechter.
- Die Lichtstärke lässt auch mit der Lebensdauer nach, teilweise rapide.
Vorteil: Längere Lebensdauer?
- hängt von der Nutzung ab.
- Viele Sparlampen halten nicht einmal ein Drittel der angegebenen Zeit, manche nicht mal ein Fünftel.
Vorteil: Weniger Wärmeverlust?
- Die Wärme steht dem Raum wie jede andere Wärmequelle zur Verfügung.
- Und da Glühbirnen besonders in der dunklen und kalten Jahreszeit intensiv betrieben werden, kann zumindest dann nicht von Verlust geredet werden, eher von Wärmegewinn.
Nachteil: Starke elektromagnetische Felder!
- Eine Energiesparlampe gehört nicht in Kopf- oder Körpernähe, nicht an den Schreib- oder auf den Nachttisch, ein guter Meter Mindestabstand sollte eingehalten werden.
- Stiftung Warentest 2006: “Erst ab 1,5 Meter unterschritten alle geprüften Sparlampen den TCO-Computerrichtwert.” Deshalb: “In Steh-, Schreibtisch- oder Nachtischlampen sollte man sie nur nutzen,
wenn ein größerer Abstand gewahrt bleibt.”
- die Energiesparlampe erzeugt in der Schreibtischlampe glatt so viel oder noch mehr Elektrosmog als der 21-Zoll-Bildschirm daneben.
- weltweit angewandte PC-Norm TCO: Grenze für elektrische Felder auf 2,5 Volt pro Meter. Das erreichen die meisten Sparleuchten eindeutig oder überbieten es sogar.
Nachteil: Flimmerfrequenzen!
- Der Leuchtstoff in der Röhre geht der Frequenz entsprechend ständig an und aus, flackert, flimmert, taktet, pulst – ähnlich wie ein Stroboskopblitz in der Disko.
- Im medizinischen Lexikon Pschyrembel wird Leuchtstoffröhren- und somit Energiesparlampenlicht als “Stressfaktor” ausgewiesen.
- Experten warnen und Gesundheitsministerien stellen fest, dass Menschen, die zu Epilepsie neigen, “ähnliche Symptome wie bei einem Anfall” erleiden könnten.
- Trotz Vorschaltgeräten: Es flimmert immer noch, und das nicht zu knapp, nämlich diesmal in der höheren Frequenz der von der Elektronik produzierten 20, 30, 40… Kilohertz.
- Richtig ist, dass die höherfrequente Flimmerei vom Auge nicht mehr wahrgenommen werden kann, weil es so schnelle Abläufe nicht mehr visuell auflöst. Das heißt aber nicht, dass das Flimmern nicht
mehr da ist.
- Probleme auch bei größerem Abstand zu den Leuchtstoffröhrensystemen, zum Beispiel wenn sie an Zimmerdecken montiert sind oder noch weiter weg in hohen Hotelfoyers, Hallen oder Kaufhäusern.
In einem solchen Abstand gibt es keinen Elektrosmog mehr, denn der ist bei den Sparleuchten räumlich auf etwa unter einen Meter begrenzt, bei den großen Röhren auf etwa zwei Meter. Darüber hinaus
wirkt sich nur noch das Flimmern auf den ganzen beleuchteten Raum aus.
Nachteil: Schlechtes naturfremdes Licht!
- Das beste Licht ist Tageslicht. Glüh- und Halogenlampe sind in Sachen Spektralverteilung des Lichtes ausgewogen und naturnah, neigen dabei etwas zum Rotanteil wie bei der Morgen- oder Abendsonne,
was ihnen die gewisse Wärme und Gemütlichkeit verleiht.
- Die Sparlampe schneidet schlecht ab. Ihr Lichtspektrum ist sehr inhomogen und besonders naturfremd, sie zerrt bestimmte Farbanteile in den Vordergrund und vernachlässigt dafür die anderen, die zu
einem harmonischen, gesunden Licht gehören.
- Schon etwas besser sind Bioleuchten, die so genannten Tageslicht-, Dreiband- oder Vollspektrumlampen. Doch auch sie erzeugen kein volles Spektrum.
Nachteil: Ökologisch kritische Herstellung / giftiges Quecksilber!
- die kompakte Leuchtstofflampe braucht etwa zehnmal mehr Energie bei der Fertigung braucht als die Glühbirne.
- Besteht die Glühbirne lediglich aus Glas, Draht, Glühfaden, Halterung und Blechgewinde, so kommt bei der Sparlampe einiges an umweltbelastender und energieaufwendiger Hightech hinzu:
Vorschaltgerät, Platine, Entladungsrohr, Kondensator, Generator, Zünder, Elektrode, Thermosicherung, Steckverbindung, Klebstoff, chemische Leuchtstoffe und -beschichtungen, Lötzinn,
Kunststoffgehäuse… und Quecksilber.
- Jede Sparlampe enthält toxisches Quecksilber, im Schnitt etwa 5 Milligramm. Doch Quecksilber gehört zu den giftigsten und umweltbelastendsten Schwermetallen, das in Mensch und
Tier als Nervengift wirkt.
- Wegen des Quecksilbers gehört der angeblich umweltfreundliche Strahler auf den Sondermüll. Da landet er aber in 90 Prozent aller Entsorgungsfälle nicht, sondern im Hausmüll und von da aus auf der
Deponie, im Boden, im Grundwasser, in der Luft.
Quelle:
Wolfgang Maes: Achtung Energiesparlampen. In: Wohnung + Gesundheit 9/07 – Nr. 124. (Mit freundlicher Genehmigung).