Handys brauchen Mobilfunksender, so genannte Basisstationen. Diese nehmen die Funksignale auf, verarbeiten sie und leiten sie weiter in Zentralrechner und die verschiedenen Telefonnetze.
Es gibt viele Zehntausend solcher Basisstationen:
auf Türmen, Masten, Dächern, Silos, Kaminen, an Hochspannungs-leitungen, Giebeln, Fassaden..., sogar Kirchen.
Die ersten wurden 1992 installiert.
Jede Basisstation besteht aus mehreren Einzelantennen mit mehreren Sendekanälen.
Jeder einzelne Sendekanal emittiert elektromagnetische Strahlung hoher Frequenzen, so genannte Mikrowellen.
Basisstationen funktionieren meist mit einer maximalen Leistung von 50 Watt (W) je Kanal.
Durch Bauart, Bündelung und Ausrichtung einer Antenne kann es aber im Hauptstrahl zu effektiven Strahlungsleistungen von 1000 W und mehr kommen.
Bei mehreren Kanälen - im Funkalltag üblich - geht es bereits um einige 1000 oder sogar 10.000 W. Die Reichweite beträgt je nach Situation und Lage mehrere Kilometer.
Die Frequenzen der Trägerwellen liegen bei den GSM-Netzen um 950 Megahertz (MHz), das sind hauptsächlich D-Netze, und 1850 MHz, das sind hauptsächlich E-Netze, bei UMTS um 1900-2100 MHz. Handynetze funken gepulst, ihre Strahlung wird rhythmisch getaktet, so wie die kontinuierliche Lichtquelle durch Taktung zu einem Stroboskopblitz wird. Die Pulsfrequenzen sind bei GSM (D-/E-Netz) periodisch, je nach Situation und Belegung 217 bis 1733 Hertz (Hz), bei UMTS sind es breitbandige Signale mit gepulsten Anteilen. Gepulste Wellen werden auch beim Radar, Mikrowellenherd, bei den DECT-Telefonen, WLAN-Netzwerken, Bluetooth, Tetra, WiMax und in der Medizin eingesetzt.
Es gibt vier Betreiber für je zwei D- und E-Netze.
Zurzeit wird weiter aufgerüstet, auch für UMTS, dem neuen Mobilfunkstandard. Hierfür werden noch einmal doppelt so viele Basisstationen errichtet, insgesamt sind es 1000.00, bald 200.000... immer mehr.
Mobilfunkstationen strahlen pausenlos.
Die mittlere Strahlungsexposition in Häusern, speziell an Bettplätzen, liegt nach unserer Erfahrung der Jahre 2000-2007 bei 0,5 bis 5 μW/m², 1995 bis 2000 lag sie bei 0,01 bis 1 μW/mP2P, 1992 bis 1995 waren es 0,001 bis 0,01 μW/m². S
ie nimmt von Jahr zu Jahr zu.
Draußen im Freien, auf Balkonen, der Straße. auch an ungeschützten Fenstern, ist in den meisten Fällen mit mindestens zehnfach höheren Strahlungspegeln zu rechnen als drinnen. Selbst bei weitem Abstand zu Funkstationen und niedrigen Werten unter 0,001 μW/m² ist das Mobiltelefonieren gut möglich.
Die theoretische Abschätzung einer Belastung durch Funkanlagen ist kaum möglich. Neben dem Abstand zu den Emittenten ist die Kenntnis vieler Aspekte wichtig, z.B. die Bestückung der Funkanlage(n), die Leistung und Auslastung der einzelnen Sender und Kanäle und ihre Ausrichtung, die Lage der betroffenen Räume im Haus (Erd- oder Dachgeschoss), das Abschirmverhalten der Gebäude (Baumasse, Fenster), die Reflexionen der Strahlung in der Umgebung, die Frage, ob das Haus in der Hauptstrahlrichtung ei-nes Senders (oder gar mehrerer) liegt, ob Sichtkontakt zur Anlage besteht, ob sie überhaupt schon auf Sendung ging oder nur installiert wurde...
Endgültige Klarheit bringen nur Messungen vor Ort. Allein innerhalb eines Hauses sind bei gleichem Abstand zu den Funkeinrichtungen Messwertunterschiede von 1 bis zu 10.000 möglich.
Die Berechnungsgrundlage der verbindlichen Grenzwerte gilt dem Schutz vor übermäßiger Erhitzung von Körpern oder Körperteilen im Einfluss der elektromagnetischen Felder. Andere biologische Effekte können sein: EEG-Anomalien, die Öffnung der Blut-Hirn-Schranke, neurologische und hormonelle Störungen, Kopfschmerz über Schlafprobleme bis Alzheimer und Krebs, die bei viel niedrigeren Feldstärken nachgewiesen wurden oder im Gespräch sind.
Grenzwerte gelten zudem nur für ortsfeste Anlagen wie Funktürme, nicht für Handys und schnurlose Techniken, hier ist der Nutzer allein verantwortlich. Mit einem funkenden Telefon am Kopf werden selbst die allzu hoch gesteckten Grenzwerte erreicht und überschritten.
Die gepulsten Mikrowellen der Mobilfunksender, Handys, DECT-Telefone und drahtlosen WLAN-Techniken sind in ihrer physikalischen Art und biologischen Wirkung recht ähnlich.
Oft finden wir noch höhere Feldstärken durch kleine DECT-Telefone oder WLAN-Points auf dem Schreib- oder Nachttisch als von der großen Mobilfunkbasis draußen, die Nähe macht's.